Die Grafen im Netz

29.06.-08.07.2007

Lienz (A)

Mit Bus, Wohnwagen & Motorrad Richtung Alpen und Dolomiten
30.06.2007 Abfahrt erst um 14:40, da Toni noch arbeiten muss. Um 15:46 ist dann der Wohnwagen angehängt, Kühltasche in den Kühlschrank umgelagert, Wasser aufgefüllt und los geht’s. Steinbrunn- Wr. Neustadt- Wechsel- Graz- Clopause auf der Pack- (Packsattel endlich ohne Baustelle- dafür gibt’s 10 andere!!!) und Klagenfurt. Es ist durchwegs wenig Verkehr- Wetter wolkig bis sonnig und alle ½ Stunde regnet es für ca. 3 Minuten. In Klagenfurt Nord fahren wir ab, es ist 19 Uhr, wir wollen zum Campingplatz Tigringersee, es sind ca. 9km. Wir verfahren uns und WIE!! Nirgends eine Chance zum umdrehen mit unserem Gespann. Nach ca. ½ Stunde finden wir ein Gasthaus und fragen. Wir befinden uns ca. 500 m vor St. Veit an der Lang, aber endlich wieder Bundesstraße. Über Feldkirchen müssen wir nun fahren und nach einer weiteren ½ Stunde endlich das Schild: „Tigringersee“ Wir biegen ab und plötzlich nur mehr bessere „Feldwegerln“. Wir kommen am Maltschachersee vorbei, und Oh Schreck- Baustelle- nur mehr Schotterstraße und irre steil. Tonis Blutdruck kann ich schon an seinen Augen erkennen. (Es waren 200/100) Straße endlich wieder asphaltiert, aber nun wird sie immer enger. Nach weiteren 5km sind wir endlich am Ziel Es ist nun 20:30 Wir checken ein, zahlen gleich (22.40 Euro für eine Nacht) und suchen uns schnell einen Platz. Wir lassen den Wohnwagen am Auto hängen, räumen gar nichts aus, damit wir in der Früh gleich wieder weiter fahren können. Im Gasthaus am Platz essen wir noch eine Kleinigkeit (Toni Gulaschsuppe und ich eine Pizzaschnitte) und danach fallen wir schon müde ins Bett. 01.07.2007 Toni weckt mich um 6:50 und um 7:09 verlassen wir bereits den Campingplatz. 19 Minuten und da war Klo gehen und Zähneputzen inklusive) Wir fahren (diesmal den vernünftigeren Weg) über Moosburg, und Feldkirchen und fahren dann in Villach auf die Tauernautobahn auf. An der Autobahnraststation Feistritz trinken wir Kaffee und fahren dann weiter bis zum Knoten Spital an der Drau. Wir haben Glück, erst ab Spital ist Mautpflicht. Jetzt runter von der Autobahn und auf der B100 bis Lienz. Wir haben 5 Campingplätze in Osttirol zur Auswahl, unser Favorit ist Prägraten im Virgental. Allerdings haben wir jetzt am Plan gesehen, dass dieser auf 1400m Höhe liegt und Lienz auf 600m Höhe. Außerdem ist Lienz viel zentraler für unsere geplanten Ausfahrten, daher entscheiden wir uns nun im Raum Lienz zu bleiben. Da sind 3 zur Auswahl. Der erste den wir uns anschauen ist der Camping Tristachersee. Wir finden den Weg gleich und fahren und fahren. Es wird immer steiler und steiler und enger und enger. Ein bisserl Verzweiflung steigt schon in uns auf, und wieder dieser Adrenalinanstieg…………. Endlich oben, erkennen wir zwar, dass die Landschaft wunderschön ist, aber der Campingplatz ungeeignet. Alles steil in den Hang gebaut, Sanitärräume ganz oben, Stellplätze weit entfernt. Also wir fahren wieder runter. (Toni wird bald zum Alpincamper erkoren!!) Der nächste Platz ist der Campingplatz Falken, direkt am Rande von Lienz. Perfekt für uns. Da passt alles. Den nehmen wir. Platz Nr. 19 (23 Euro pro Nacht). Wir bauen alles auf, Motorrad aus dem Auto, Vorzelt, Zeltfußboden, Tische, Sesseln, Griller, Wäscheständer, Vorzeltkasterl, etc. etc. Es hat mittlerer Weile 32°C. Um 14:30 sind wir fertig, steigen aufs Motorrad und wollen uns den Campingplatz anschauen den wir uns nicht getraut haben. (in Prägraten) Wir fahren von Lienz nach Matrei - Virgental bis Prägraten. Herrliche Landschaft, weiterhin strahlender Sonnenschein, aber diese Steigungen mit dem Wohnwagen????? Wir sind froh uns so entschieden zu haben. Wir kommen zum Campingplatz zurück. alles „waschelnass“, hier war ein starkes Gewitter, wir haben nichts davon bemerkt Abends grillen wir Würsteln und sitzen dann noch lange im Vorzelt um die riesigen Berge rundherum zu bewundern. Motorrad - km: 95 02.07.2007 Ich erwache um 8:30. Irgendwer trommelt auf dem Wohnwagen herum. Es ist Mister Regen. Als ich aufstehe und ins Vorzelt gehe, muss ich erkennen, dass dieser Mister schon lange trommelt. Vorzelt steht unter Wasser. Na super und das am zweiten Tag. Jedoch hat es nach dem Frühstück aufgehört und um 11 Uhr sind wir losgestartet. Da der Wetterbericht für heute eher schlecht ist, entscheiden wir uns für die Pustertaler Höhenstraße, denn diese ist von der Entfernung nicht so weit. So fahren wir nach Amlach- Lessach- und dort beginnt schon die Höhenstraße ins Pustertal. Großteils 15-20% Steigung und viele viele kleine und große Kurven. Wir passieren viele kleine Bergdörfer u.a. Kosten-Berg- St. Justina, Assling, (Wildpark) Asch und auch Anras (mit dem Schloss) und kommen dann in Abfaltersbach wieder auf die Bundesstraße. (höchste Stelle:1800 Höhenmeter) Dann fahren wir noch bis Sillian, denn auch von dort gibt’s wieder eine Bergstraße abseits des Verkehrs. Wir fahren ins Villgratental. Zuerst durch Außervillgraten und dann durch Innervillgraten, alles wieder steil bergauf, bis wir dann in Kalkstein vor einem Gasthaus stehen und die Straße ist endgültig aus. Wir sind auf 1600 m Höhe und vor uns ist das Defereggener Gebirge das zugleich die Grenze zwischen Osttirol und Italien ist. Wir trinken dort einen Kaffee und bewundern die Landschaft. Das Wetter ist die ganze Zeit bewölkt, manchmal bis selten sonnig, aber die Temperatur zum Motorradfahren ideal. Ca. 15- 20 °, je nach Höhe und vor allem es ist trocken. Ursprünglich wollen wir zurück über die Bundesstraße fahren, weil uns aber das Pustertal von oben so gut gefallen hat, fahren wir den gleichen Weg zurück. Öfters bleiben wir stehen um zu fotografieren, und in Anras bewunderten wir auch noch die beeindruckende Kirche von innen und das Schloss von außen. Es fällt uns auch auf, dass jedes Dorf auch wenn es nur aus 4 Häusern besteht eine Kirche hat, (wo nehmen die die vielen Priester her???) und winzige, aber wunderschön gestaltete Friedhöfe. Wir fahren wieder zurück nach Lienz und suchen den Friedhof hier auf. Mutti hat uns gebeten, dass Grab einer Bekannten zu besuchen und dieses zu fotografieren. Sehr eigenartig finde ich es, dass der Friedhof unmittelbar neben dem Spital ist, aber dafür ist er sehr schön. Wir kommen gerade zu einem Begräbnis, und können keine Verwaltung oder sonstige Informationsstelle finden. Eine Frau, die gerade selber ein Grab besucht, fragen wir dann. Sie erklärt uns, dass die Friedhofsverwaltung im Gemeindeamt am Lienzer Hauptplatz ist und sagt uns auch noch wie wir dort hinkommen. Wir finden es gleich und haben Glück, denn nur montags hat’s auch Nachmittag offen. Ich musste in den 3.Stock und kam in ein Büro, wo ich einem sehr netten (und auch sehr gut aussehendem Mann!!) mein Anliegen vorbrachte. Er suchte lange im Computer konnte aber nichts finden. Dann stöberte er in vielen Akten bis ins Jahr 2003 zurück und wurde ebenso nicht fündig. Ich bedanke mich und will schon gehen, da meint er, er rufe noch jemanden an. Insgesamt hat er 4 Telefonate geführt, bis dann endlich jemand am anderen Ende der Leitung wusste, dass die Gesuchte vor ihrem Tod ihren Mädchennamen wieder angenommen hat und dieser jemand kennt ihn auch. Dann erklärt mir der nette Mann noch an Hand eines Friedhofplanes wo das Grab ist, und ich bedanke mich und gehe. Wir fahren wieder zurück zum Friedhof, finden nun das Grab sehr rasch, kaufen eine Kerze zünden diese an und Toni macht einige Fotos. (Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Wien auch so viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit erfahren hätte) Danach kaufen wir noch einen Salat fürs Nachtmahl, und kommen um 16:00 zum Campingplatz zurück. Toni will nun noch eine Runde alleine Motorradfahren, leider war es ihm nicht gegönnt, denn kaum war er weg, hat es fürchterlich zu schütten begonnen. Nach einer halben Stunde war er wieder hier. Ca. 1 Stunde hat’s geregnet und deutlich abgekühlt, kurz danach beginnt es wieder. Heute kochen wir Spaghetti mit Knoblauchöl, Basilikumsugo aus dem Glas und einen grünen Salat dazu. Es regnet den ganzen Abend, und auch die ganze Nacht. Motorrad - km: 147 03.07.2007 Wir erwachen bei strahlendem Sonnenschein. Eigentlich wollen wir auf den Großglockner, der nette Platzwart vom Campingplatz rät aber ab, da das Bergwetter schlecht zu werden scheint. So entscheiden wir uns für eine Kärntenrundreise. Wir möchten uns ja auch für unseren nächsten Urlaub im August zwei Campingplätze am Keutschachersee anschauen. Leider habe ich die Adressen dieser Campingplätze zu Hause in Wien vergessen, aber zum Glück hat mir mein „überdurchschnittlich intelligenter“ Bruder dies via Telefon und Internet sofort heraussuchen können. Wir starten um 10:15: Lienz - Oberdrauburg- Spital an der Drau (jetzt auf die grausliche Autobahn)- Feistritz- Paternion- Villach- Velden Ost Hier fahren wir ab, finden ein nettes Kaffeehaus, trinken Kaffee und fahren dann zum Keutschachersee. Wir besichtigen die zwei Campingplätze und sind uns sofort einig, dass der eine (Sabotnik) ungepflegt und weitläufig ist, der andere (Müllerhof) allerdings perfekt für unsere Bedürfnisse. „Natürlich“ ist es der teurere, aber wir sind ja eh sooooo reich. Wir plaudern noch ein bisserl mit der Campingplatzbesitzerin und sind uns dabei schon relativ sicher, dass dies der Platz für unseren Sommerurlaub sein wird. (und sogar die Anreise wäre ohne Anstieg oder sonstigen gebirgigen Verhältnissen- würde auch Blutdrucktabletten sparen) Dann geht’s weiter, weil wir schon in der Nähe sind wollen wir nun noch unsere Tochter am Pfadfinderlager am Turnersee besuchen. So fahren wir bis Klagenfurt und von dort am Klopeinersee vorbei zum Turnersee. Gleich können wir das Ferienland in St. Primus finden. Jedoch sind alle Kinder heute am Ganztagsausflug in Eberndorf bei der Sommerrodelbahn. So plaudern wir ein bisserl mit der Küchenmannschaft, besichtigen den Lagerplatz und schon bald fahren wir weiter, wir haben ja noch einen weiten Weg vor uns. Wieder zurück nach Klagenfurt und aus Zeitgründen wieder auf die grausige Autobahn. Wir fahren bis Villach, wo die Abzweigung zur Tauernautobahn Richtung Salzburg ist. Jedoch Toni fährt geradeaus weiter. Ich versuche ihm zu verstehen geben, dass wir nun falsch sind. Er kann meine Gestiken nicht erkennen und fährt einfach weiter. Ich versuche zu schreien, aber keine Chance er hört mich nicht. Es steht schon Staatsgrenze nur mehr 2 km. Ich habe schon Angst, dass er schläft?!? Plötzlich wir sind an der Grenze, er bremst sich ein und ich kann das böse Wort mit Sch….. deutlich hören. Wir fragen einen Zollbeamten ob wir noch eine Chance zum umdrehen haben, er zeigt uns dies und schon fahren wir wieder retour. Toni ist es unverständlich warum er nicht rechtzeitig abgebogen ist, aber als Salzburg stand hatte er offensichtlich nicht reagiert, denn wer will schon nach Salzburg?? Und mein Stoßen und schreien hat er angeblich nicht bemerkt?!??! (wollte wohl ein wenig italienische Luft schnuppern???) 50 km hat uns dieses italienische Sightseeing gekostet. Nun fahren wir beim Knoten Villach richtig auf die Tauernautobahn bis Spital und von dort Richtung Lienz. Inzwischen ziehen rundherum dunkelschwarze Wolken auf. Ich kann schon nicht mehr sitzen, der Ischias tut schrecklich weh, und nun noch das Unwetter am Himmel. Bin schon verzweifelt, schließlich haben wir noch 69km vor uns und das durch viele Ortschafterln und Unmengen Baustellen. Ich merke wie Toni immer schneller wird, er will wohl auch nicht nass werden. Wolken werden immer dunkler, Wind immer stärker, Temperatur immer kälter. Aber wir schaffen es und sind um 20:20 trocken am Campingplatz angekommen. Nach einer herrlichen Dusche (nach 10 Stunden im Ledergewand), grillen wir uns unsere restlichen Würsteln, denn zum einkaufen ist es zu spät. Wetterbericht für morgen sehr schlecht!! Motorrad - km: 433km 04.07.2007 Wetterbericht hatte recht, ich stehe um 8:30 auf und stapfe eine Runde durchs Biotop im Vorzelt. Toni holt Brot und Zeitung. In der Zeitung können wir lesen, Dauerregen in Osttirol (na super) unser Platzwart verspricht aber Besserung für den Nachmittag. Es schüttet so stark, das unser Biotop immer mehr ansteigt, über die Badeschlapfen ist das Wasser schon übergetreten, wir gehen nur mehr mit Töfflern mit Absatz. Temperatur nur mehr 10°. auch im Wohnwagen, daher wird eingeheizt, und nach kurzer Zeit ist es mollig warm. (Ein Telefonat ist nun sehr wichtig, müssen wir doch dem Opa zum Geburtstag gratulieren- abends werden wir ein Glas auf ihn trinken- oder zwei!) Gegen Mittag fahren wir dann zum Hofer, da unsere Lebensmittel teilweise etwas ausgehen. Als wir zurückkommen ist es wirklich besser geworden, das starke Schütten ist in starken Regen übergegangen. Jeder Schritt im Vorzelt bringt Geräusche mit sich. (Quatsch, Quatsch). Nun drückt es durch den Zeltboden nicht nur Wasser, sondern auch Gatsch durch. Somit ist unser 75 Euro teure Boden nicht mehr blau sondern braun, aber zum Glück waschbar, somit werden wir ihn zu Hause wieder schrubben. Nun (es ist 14:30 Uhr) setzten wir uns gemütlich ins Vorzelt, trinken Kaffee und essen eine Topfengolatsche. Die Zeltheizung ist aufgedreht und zum Glück habe ich die Schisocken vom Schiurlaub noch im Wohnwagen, zwei paar übereinander und es ist angenehm warm. Toni liest ein Buch und ich spiele Sudoku. Wann haben wir schon für so etwas stundenlang Zeit? Wir denken an den Schwarzwald wo es 10 Tage so geregnet hat und wir weder geheizten Wohnwagen noch Zeltheizung hatten, und sind zufrieden. (solange ich das Biotop nicht sehe- ich schau einfach nicht hin- solange keine Frösche darin quaken.) Bis am Abend relaxen wir. Dann wird gekocht. Heute gibt es Putengeschnetzeltes mit Reis und grünen Salat. Den Rest des Abends wird weiter gelesen bzw. Sudoku gespielt. Duschen fällt heute aus, bei dzt. 7 Grad wäre das ungemütlich, außerdem sind wir heute sicher nicht verschwitzt. Der starke Regen ist nun wieder in fürchterliches Schütten übergegangen incl. Blitz und Donner. Nach dem Essen geht Toni noch zum Platzwart um den morgigen Wetterbericht zu erfragen. (Platzwart ist wettermäßig immer online) Wir wollen doch so gern endlich am Großglockner. Enttäuscht kommt er zurück. Am Großglockner ist Kettenpflicht. alles was es bei uns geregnet hat, hat’s dort geschneit. Schneeketten für das Motorrad haben wir noch keine. So wird’s wohl morgen sicher nichts mit dem Glockner. Alternative wäre Südtirol bis Cortina, aber auch da müssen wir das Wetter abwarten. Es ist jetzt 20:51 und es ist ein Wunder geschehen- der Regen hat aufgehört! Eines der schönsten Dinge bei diesem Wetter ist di Toilette im Wohnwagen. Einfach herrlich!! Motorrad - km: 0,0 (leider- wir hoffen auf morgen) 05.07.2007 Um 3:00 in der Früh wache ich auf, und höre es regnet nicht. Ich schau aufs Thermometer, Außentemperatur 1°. Ich mache kurz die Rollläden auf, möchte mich nur vergewissern ob eh kein Schnee liegt. Aber zum Glück es ist nur kalt. Um 9.00 stehen wir auf, jetzt hat es schon 6°, aber strahlender Sonnenschein, jedoch sind alle Berggipfel rundherum weiß. Also Großglockner geht heute nicht, so starten wir um 10.30 in Richtung Südtirol. Zuerst durch das Pustertal (diesmal statt der Höhenstraße die Bundesstraße) bis Sillian. kurz danach kommt schon die nicht mehr vorhandene Staatsgrenze nach Südtirol. Wir fahren weiter bis Innichen (San Candido), dann nach Sexten und schon beginnt der erste Dolomitenpass= Kreuzbergpass (oder Passo di M. Croce 1636 Höhenmeter) Wetter sehr bewölkt, und teilweise vor allem oben sehr frisch. Hier ist Südtirol aus, es beginnt das „richtige Italien“. Weiter geht’s über den Passo San Antonio (1300 Höhenmeter) und dann den Passo del Zovo (1476 Höhenmeter) bis wir in die sehr nette Stadt Auronzo di Cadore kommen. Wirkt fast wie ein italienischer Luftkurort. Wir machen eine kleine Pause zum fotografieren, und besuchen auch kurz die dortige Kirche (fast schon ein kleiner Dom). Wetter kurzzeitig wieder sonnig, allerdings können wir viele schwarze Wolken rund um die Dolomiten erkennen. (aber wir denken positiv). Weiter geht’s über den Pass Monte Rusiana (1789 Höhenmeter) und danach auf den Passo Tre Croci (1809 Höhenmeter) Die ganze Zeit fahren wir vor oder neben den Dolomiten, an manchen Stellen sind sie zum angreifen nahe, es ist einfach fantastisch. Am Gipfel dieses Passes machen wir wieder kurze Pause um die Schönheiten der Natur festzuhalten. Wetter zieht so herum, immer wieder blinzelt mal die Sonne durch, aber es ist nach wie vor sehr kalt. Ich bin so vermummt, dass Toni sagt, ich sehe aus wie „türkische Motorradfrau“. Nach diesen vielen rauf und runter kommen wir nun in Cortina d Ampezzo an. Wunderschöne kleine Stadt, aber zu 100% nur Tourismus. Außer Lokale und Hotels gibt’s in dem Ort nichts. Wir gönnen uns Spaghetti (wenn man schon in Italien ist….) zahlen 3,60 fürs Gedeck, Bedienung ist unfreundlich und Toni gibt zum ersten Mal in seinem Leben kein Trinkgeld. Als „Strafe dafür“ hat es zu regnen begonnen, aber nur ganz kurz und ganz wenig. Wir treten den Heimweg nach Lienz an, diesmal wollen wir eine andere Strecke nehmen. Wir fahren über Canoniera- Fiora alpina- und weiter die große Dolomitenstraße (Grande Giro Celle Dolomiti) am Doblachersee vorbei bis Döbbiaco(= Toblach). Von dort wieder nach Innichen - Verschach und die Karnische Dolomitenstraße zurück nach Silian. Nun wird es endlich etwas wärmer, und so beschließen wir nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern nochmals (wie am Montag) über die Pustertaler Höhenstraße zu fahren. Um 17 Uhr sind wir wieder am Campingplatz, kochen uns Kaffee und können noch eine Stunde in der Sonne sitzen. Nach einer Dusche kochen wir Knödel mit Ei und Gurkensalat. Ohne einheizen geht’s aber auch heute nicht, aber wir sind glücklich nicht nass geworden zu sein und soooooooo viele Naturschönheiten genossen zu haben. Motorrad - km: 222km 06.07.2007 Nach dem Frühstück starten wir bei 12° aber strahlendem Sonnenschein Richtung Großglockner. Unser netter Platzwart hat zugestimmt und Kettenpflicht ist aufgehoben. Wir fahren von Lienz über den Iselsbergpass (1400 Höhenmeter), dieser trennt Südtirol von Kärnten. Dann weiter bis Heiligenblut. Los geht’s auf der Großglockner Höhenstraße. Seit dem Iselsbergpass ist es leider wieder sehr bewölkt. Als wir zur Mautstelle kommen sind wir skeptisch, es beginnt zu nieseln. Wir erkundigen uns ob es überhaupt Sinn macht hinaufzufahren. Die Dame an der Mautstelle meint es geht gut. Also nachdem wir nun schon mal da sind, wollen wir es wissen. 18 Euro Mautgebühr und es geht bergauf. Einfach gewaltig diese Berge rundherum. Regen wird stärker, Temperatur stürzt extrem. Wir fahren weiter, als erstes zur Kaiser Franz Josefs Hütte (2369 Höhenmeter), mittlerer weile haben wir die 0° Grenze ziemlich erreicht, es stürmt und schüttet. Trotzdem steigen wir ab, fotografieren die Berge die noch sichtbar sind und versuchen trotz allem die Landschaft zu genießen. Immer wieder sind Wolkenlöcher und die Sonne versucht etwas durchzuscheinen. (Betonung liegt auf „versucht“). Nun wieder hinunter aufs Kasereck (1911 Höhenmeter) und dann geht’s wieder bergauf zum Hochtor (2504 Höhenmeter). Zum Glück es regnet nicht mehr, denn jetzt schneit es. Tiefster Winter, nur die Straßen sind geräumt. Plötzlich steht mitten auf der Straße auf 2300 Meter eine Schafherde. Mit dem Motorrad kommen wir vorbei, die Autos müssen warten. es wird immer kälter und kälter. Finger sind schon nicht mehr spürbar. Toni bleibt einmal stehen um sich die Hände am Motor des Motorrades zu wärmen. Am Hochtor angekommen bleiben wir wieder stehen um Fotos im Schnee am 6.Juli zu machen. Eigentlich wollten wir nun auf der anderen Seite wieder runter und wir fahren wieder nach Heiligenblut zurück. Wir sind total durchgefroren, in das erstbeste Lokal das wir in Heiligenblut finden, gehen wir hinein und bestellen uns sofort jeder einen heißen Tee. Auf unsere Bestellung hinauf fragt der Kellner gleich: “Ward ihr am Großglockner?“ Das etwas urige Lokal erinnert etwas an eine Schihütte, also passt das gut zu unseren momentanen Gefühlen. Wir wärmen unsere Hände am Teehäferl, es dauert ziemlich lange bis wir „auftauen“. Als wir wieder fähig waren mit den gefrorenen Fingern etwas anzugreifen bestellen wir uns jeder eine Knoblauchcremesuppe, die erstens sehr gut ist und zweitens auch von innen wärmt. Nach einiger Zeit können wir wieder all unsere Körperteile spüren und treten nachdem wir noch eine kleine Runde durch Heiligenblut gemacht haben den Heimweg an. Im Mölltal bei einem tollen Wasserfall mit dem Namen „Jungfrauensprung bleiben wir nochmals stehen um diesen zu bewundern. Hurra, die Sonne scheint wieder! Doch so richtig warm ist mir noch immer nicht. Toni möchte gerne noch eine kleine Motorradtour fahren da es erst 15 Uhr ist, aber ICH habe für heute genug. Er bringt mich wieder durchs Mölltal nach Lienz auf den Campingplatz zurück und startet dann alleine nochmals. Ich knalle mich bei dzt. 30° auf mein neues Campingbett und relaxe. Nach kurzer Zeit ist mir soooo heiß, dass ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen kann vor 3 Stunden gefroren zu haben. Toni ist in der Zwischenzeit Richtung Matrei gefahren, und dann ins Defreggental bis zum Stallersattel (2045 Höhenmeter) Oben hat er wieder einige schöne Fotos gemacht und kommt um 17:45 wieder zurück zum Campingplatz. Wir sitzen noch einige Zeit gemeinsam in der Sonne und dann wird gekocht. Heute gibt’s Linsen mit Knödel- eigentlich ein Winteressen- aber schließlich haben wir ja den Winter heute erlebt. Leider ist heute schon unser letzter Motorradtag, denn morgen Nachmittag müssen wir es wieder verladen und da darf das Motorrad nicht mehr warm sein. Es war wunderschön den Großglockner möchten wir unbedingt bei Schönwetter nochmals befahren (vielleicht im August wenn wir in Kärnten sind?) übers Fuschertörl nach Zell am See, Mittersill, Felbertauerntunnel wieder zurück nach Lienz zu kommen. Das werden wir aber auf Grund des Wetters nun nicht machen. Motorrad - km: 245km Motorradkilometer gesamt in diesem Urlaub: 1142km 07.07.2007 Nach dem Frühstück beginnen wir nun leider schon wieder mit dem Abbau, wir wollen ja morgen sehr zeitig los. Also Zelt abbauen, alles reinigen, richtig falten, in die Kisten verstauen, Haringe waschen, im Wohnwagen alles reinigen, Inventurliste schreiben was zum auffüllen ist, Motorrad ins Auto, ordentlich fixieren, Griller, Zeltheizung, Vorzeltkasterl wieder zerlegen, Abwassertank und Chemieklo entleeren etc. etc. Da wir inzwischen schon sooooo routiniert sind, sind wir selber erstaunt bereits 2 ½ Stunden später fertig zu sein. Jetzt ist alles verladen, so beschließen wir loszufahren und die letzte Nacht in Kärnten zu übernachten. Vielleicht gleich der Platz am Keutschachersee den wir uns schon für August ausgesucht haben? Wir fahren um 12:19 los. In Velden fahren wir ab zum Keutschachersee und dort erkennen wir an den Schildern diverser Straßen, dass morgen der „iron man“ (Triathlon) rund um die Kärntner Seen stattfindet und daher alle Straßen den ganzen Tag gesperrt sind. Das heißt, wenn wir hier bleiben, können wir morgen nicht nach Hause fahren. Wäre zwar recht nett, geht aber doch nicht. So fahren wir in Klagenfurt wieder auf die Autobahn auf und beginnen einen Campingplatz zu suchen. Gar nicht so einfach ohne Campingführer und ohne Internet. Aber zum Glück habe ich ja wieder meinen supertollen Telefonjoker, der uns auf Anhieb zum Campingplatz Staussee Völkermarkt lotst und wir dort noch die Sonne genießen und außerdem im Badeteich eine Runde schwimmen können. Abends sind wir dann auf Anraten des Platzwartes nach Griffen essen gefahren. Gebackene Leber war wirklich köstlich und incl. Getränke nur 16 Euro. 08.07.2007 Abreise um 09:03, Fahrt verlief problemlos, kurze Rast in Graz und um 13 Uhr stand unser Wohnwagen wieder in der Frantagarge. Diesmal muss er leider 4 Wochen warten bis wir wieder kommen. Walter kommt auch noch kurz vorbei, um uns von Mutti essen für den Abend zu bringen. Das war wirklich eine gute Idee, denn unsere „kleine“ Tochter hat den Kühlschrank zu Hause wirklich „ratzeputz“ geleert. Sonst waren wir begeistert wie schön unsere Wohnung war Sie die ja erstmals eine Woche ganz alleine war hat alles geputzt und zusammen geräumt. Nun müssen wir noch unser Auto ausladen, aber auch das ging sehr schnell, und morgen wird fürchterlicher Weise um 4.40 Uhr der Wecker wieder läuten……. Ein schöner Urlaub geht zu Ende!!!!!
Hier gibt es die Fotos

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