03.04.-06-04-. 2010
Radkersburg (A)
Thermenkurzurlaub mit ungewollter „Action“
Eigentlich wollte ich für drei Tage relaxen in der Therme gar keinen Bericht schreiben,
da uns aber so einiges an „Hoppalas“ bzw. „Action“ passiert ist, finde ich es nun doch erzählenswert.
03.04.2010 (Karsamstag)
Schon gestern haben wir alles verstaut (für 3 Tage braucht man ja nicht viel) und so kann ich heute ausschlafen, während Toni noch arbeiten geht.
Als ich aber dann aufstehe plagt mich das schlechte Gewissen, dass meine Eltern heuer (nur weil ich fortfahre) keine Osterpinzen bekommen.
So entscheide ich schnell und backe zwei Bleche mit Pinzen. Gleich darauf mache ich mich auf den Weg zu Ihnen um diese dort abzuliefern.
Es war niemand zu Hause, aber ich hatte den Schlüssel mit. Auf der Fahrt fiel mir ein, dass ich ja noch den Koffer von Mutti zur Reparatur auf die
Landstraße bringen sollte. Das konnte ich nun gut verbinden, wenn ich schon mal mit dem Auto im 3.Bezirk bin. So kreise ich 20 Minuten auf der
Landstraße, bis ich dann endlich einen Parkplatz finde. Also der Koffer ist leider nicht mehr zu reparieren. Wenn ich allerdings nun schon einen
Parkplatz habe, besorge ich noch ein paar Kleinigkeiten beim Hofer für unsere Tochter, da sie ihren Freund zu Ostern bekochen will.
Endlos lange Schlange an der Kassa und ich 5 Dinge im Wagerl. Gut habe ich das auch geschafft und nun wieder zurück in den 22.Bezirk.
Nun muss ich noch zum Spar, da der Hofer keine geschälten Tomaten hatte. Nun bin ich beim Spar und bemerke dass meine Bankomatkarte weg
ist. Oh Schreck, nun muss ich sofort Konto sperren und dann können wir im Urlaub nichts mehr abheben. Meine letzte Hoffnung ist nun, dass die
Karte beim Hofer liegt. So fahre ich schnell nach Hause, suche die Telefonnummer vom Hofer im Internet und wirklich ich habe sie dort stecken
gelassen. Also wieder rüber in den 3.Bezirk (mittlerer weile ist es 13.00 und Toni holt mich um 14 Uhr ab um los zu fahren). Kathi bitte ich nun
mitzukommen, damit ich nicht wieder Parkplatz suchen muss. Alles geht sich aus, die Karte ist wieder in meinem Besitz und das Wochenende
kann beginnen.
(alles wegen der Osterpinzen……………..)
Toni holt mich pünktlich ab, wir hängen um 14.30 in der Lobau den Wohnwagen an und starten bei milden Temperaturen und Sonnenschein in
Richtung Südsteiermark. Kaum Verkehr, die Fahrt verläuft vorerst problemlos. In Loipersdorf machen wir kurz WC-Pause und ich will wie immer
kurz in den Wohnwagen schauen ob alles in Ordnung ist. Leider kann ich die Tür aber nicht aufsperren und auch Toni versucht es mehrmals
vergeblich (irgendetwas muss defekt sein). So fahren wir weiter, denn Toni meint es falle ihm schon etwas ein. In Ilz geht’s runter von der
Autobahn und nun noch 60 km Bundesstraße durch Gleichenberg und vor allem über den Berg an der Riegersburg. Die Steigungen und Kurven
waren nicht ohne und ständig die Gedanken wie wir wohl in unseren Wohnwagen kommen. Um 18 Uhr haben wir es dann geschafft und sind am
Thermencampingplatz von Bad Radkersburg. Eine sehr nette Dame, die Frau Maria empfängt uns in einem extrem steirisch-slowenischen Dialekt und
zeigt uns unseren Platz. Toni bittet sie gleich um einen Draht, denn er möchte über den Außenkasten rücklings durch die Sitzbank einsteigen um
dann mit einer Drahtschlinge den Hebel des Türschlosses zu erwischen. Doch nach mehrmaligen Bemühungen (ich hatte schon Angst dass er da
drinnen stecken bleibt (weil auch der Waschbrettbauch ist schon ein paar Jahre her) gibt er auf und überlegt etwas anderes. (Blut rinnt schon über
seine Arme- doch zu eng gewesen da drinnen. Inzwischen wird es schon ungemütlich kalt. Warme Kleidung haben wir ja mit, aber im
Wohnwagen und außerdem bin ich schon sehr hungrig. Nun bastelt er erneut eine Drahtschlinge und versucht zwischen Fenster und Dichtung
durchzukommen um die Fensterriegel zu öffnen. Nach sehr langem Probieren hat er es nun endlich geschafft- Fenster ist offen und man kann
hinein greifen und die Türe öffnen. Nun beginnt es nun auch schon finster zu werden und die Freude über die geöffnete Türe hält sich in Grenzen,
da wir nun feststellen müssen, dass die Deckenlampe im Wohnbereich abgestürzt ist und im ganzen Wohnwagen Unmengen von großen kleinen
und winzigen Scherben verteilt sind. So geht’s nun ans Scherben einsammeln und zum Glück besitzen wir seit heuer einen kleinen Staubsauger,
denn auch die ganze Polstergarnitur muss mehrmals gesaugt werden. Als nun auch dies erledigt ist wird noch Wasser, WC, etc. installiert sowie
unser Sonnendach aufgebaut und um 21.30 sind wir bereit zum Essen gehen. Vorher frage ich die nette Frau Maria noch wo wir hier Brot oder
Gebäck für die Feiertage bekommen können. Die Antwort ist: „Leider nirgends“ . So marschieren wir nun in stockfinsterer Nacht ein Lokal zum
Essen zu suchen. Alles ist hell erleuchtet, mehrere Osterfeuer können wir sehen doch Lokale finden wir nur die der vielen Hotels hier mit 4 oder 5
Sternen. Nachdem wir ein wenig herum geirrt sind, und unsere Mägen nun schon sehr laut knurren fragen wir nach einer Buschenschank und
werden auch in die richtige Richtung geschickt. Wir genießen eine sehr große Thermenplatte mit allerlei kalten Köstlichkeiten für zwei Personen
und jeder ein Glas Wein, sowie vier Scheiben Brot für unser Frühstück am Ostersonntag. Wir bezahlen 16.- und dann marschieren wir wieder zum
Campingplatz und sind eigentlich sehr froh, dass dieser nervenaufreibende Tag ein Ende hat.
04.04.2010 (Ostersonntag)
Um 8 Uhr stehen wir auf, das Wetter sehr bewölkt, und als ich Richtung Sanitärgebäude geht wartet schon die Frau Maria mit einem Osterstriezel
auf mich. Sie meint sie hätte Angst dass wir verhungern. Na das habe ich wirklich sehr nett gefunden. Nach einem sehr langen Osterfrühstück
packen wir unsere Badesachen und marschieren ca. 3Minuten zur Therme. Wir nehmen eine 2-Tageskarte um gemeinsam 88.-!!!!! Als ich mich in
der Umkleidekabine nun umgezogen hatte und wieder raus wollte, muss ich feststellen, dass das Schloss klemmt. Kurz dachte ich an einen
verspäteten Aprilscherz aber mir blieb nichts anderes übrig als nach Toni zu rufen, der mich dann nach mehrmaligem Rütteln an der Türe befreite.
Er meint nur, ich solle in den nächsten Tagen besser keine Schlösser angreifen!! Wir verbringen nun einen sehr angenehmen Tag mit vielen
Aufgüssen, Dampfbädern, Ruhen und lesen. Der Himmel ist den ganzen Tag zu und auch die Temperaturen sind eher spät winterlich.
Am späten Nachmittag kehren wir zum Wohnwagen zurück, nun ist es sehr windstill und etwas milder so können wir noch draußen Kaffee
trinken. Toni bekommt nun noch eine kleine Zwischenmahlzeit (Gulasch aus der Dose). Heute gibt’s ja unser gutes Osteressen mit den vielen
Köstlichkeiten die ich in einem tollen Geschenkkorb von meiner neuen Freundin Elke geschenkt bekommen habe. Da wir allerdings noch immer
kein Brot haben fährt Toni zur Tankstelle und wird fündig. So genießen wir das super Essen und machen es uns dann am Abend noch im
Wohnwagen sehr gemütlich. Ab 22.00 hat es zu regnen begonnen und die ganze Nacht nicht mehr aufgehört.
05.04.2010 (Ostermontag)
Als wir um 8.30 aufstehen schüttet es noch immer, aber nicht nur das. Unser Sonnendach ist abgestürzt, die Haringe hat es aus der Erde gerissen
und alles liegt vor dem Wohnwagen. Da uns aber nichts mehr aus der Ruhe bringen kann haben wir noch vor dem Frühstück im strömenden
Regen das Dach wieder aufgebaut. Dann ist Toni zur Tankstelle gefahren um Semmeln fürs Frühstück zu besorgen. Bereits um 09.30 sind wir
wieder in der Therme und genießen den total verregneten Tag im Warmen. Um 16.00 haben wir genug und besorgen uns nun noch in der
Kurkonditorei eine Jause (einen Schokowürfel und eine Himbeerschnitte) und wieder einmal ein Gebäck fürs Nachtmahl. Den restlichen
Nachmittag verbringen wir mit lesen sowie rätseln und unser Nachtmahl wird zum „Restlessen“ Als wir abends ins Bett gehen, hat es noch immer
NUR 4°. Aber in unserem Wohnwagen ist es total warm.
06.04.2010 (Heimreise)
Um 08.30 nach einem guten Kaffee beginnen wir alles dicht und fahrbereit zu machen. Sonnensegel abbauen, Wasser und WC ablassen etc. etc.
Als wir kurze Zeit später den Wohnwagen anhängen wollen kommen uns zwei Kärntner zu Hilfe. Etwas zu stürmisch ziehen die beiden den
Wohnwagen aus dem Platz und übersehen dabei das Eisendach des benachbarten Dauercampers. So haben wir nun zum Abschluss noch ein Loch
incl. Kratzer an der Seitenwand. Natürlich bedanken wir uns trotzdem mit den Worten: „Kann ja passieren“ und „macht ja nichts“ aber innerlich
habe ich gekocht!!!!!!!
Um 9.45 fahren wir los. Sehr unruhig verläuft die Fahrt vor allem für mich, wo ich doch ständig denken muss, dass die Türe nicht versperrt ist.
Auf der Fahrt habe ich beim Wohnwagensalon in Schwechat angerufen, und wir dürfen gleich wegen dem defekten Schloss vorbeikommen.
Der letzte Schreck unseres Osterwochenendes war dann noch als uns kurz vor Bad Gleichenberg die Polizei aufhält. Toni hat beim Zebrastreifen
einen Fußgänger übersehen. (Dieser ist aber zum Glück stehen geblieben) Der recht nette Polizist spricht nur eine Abmahnung aus, wäre sonst
teuer gekommen!!!
Jetzt wollen wir eigentlich nur mehr heim, doch auch in Schwechat dauert es noch länger, aber das Schloss kann gleich repariert werden und so
sind wir um 16.30 endlich zu Hause und haben genug von Turbulenzen!!!